Überführung Eârnwald (NL) nach Maasbommel (NL)
Das neue Schiff ist gekauft und nun „Leinen los“. Eine große Überführungsfahrt beginnt zum zukünftigen Heimathafen.
Nun sollte es endlich losgehen, die Überführung von Eârnwald nach Maasbommel. Neben der ganzen Aufregung durch den Kauf des Bootes haben wir uns auch in den vergangenen zwei Wochen mit der Route beschäftigt. Es sollte ziemlich direkt und schnell verlaufen.
Tag 1. – 01. Mai 2015
Am 01. Mai hieß es morgens entgegen allen Willen doch sehr früh aufstehen. Um 4:45 Uhr ging der Wecker.
Es war wirklich kein leichtes Spiel, nachdem man erst abends zuvor um ca. 00:30 Uhr ins Bett gekommen ist, dem Wecker folge zu leisten. Aber irgendwie ging es dann doch. Denn wir wollten um 8:30 Uhr vor Ort sein, das Boot beladen und um 10:00 Uhr Ablegen damit wir um ca. 17:00 Uhr in Ossenzijl eintreffen. Also vorab, während der eine noch unter Dusche stand, hat der andere die Druckbetankung in Form eines koffeinhaltigem Heißgetränkes vorbereitet. Das ist Teamwork!
Zuvor, da wir mit zwei PKW gefahren sind, galt es den einen PKW in Ossenzijl abzustellen und von dort aus nach Eârnwald weiter zu fahren. Sportlich, aber dies gab die Tagesplanung mit dem ermittelten Zeitplan für die anstehenden 55km eben vor. Zugrunde haben wir hier eine Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 8km/h gelegt. Lagen doch auf diesem Streckenabschnitt keine Schleusen und nur ein paar Brücken an. Also sollte es machbar sein.
Wir kamen jedoch erst um 08:18 Uhr in Ossenzijl an. Plan war hier eigentlich 08:00 Uhr. Ok… 18 Minuten Verzögerung sind verkraftbar. Aber das Wetter war super schön. Die Sonne lachte uns an und es schien ein sonniger Tag zu werden.
Dann meinte jedoch der Bootshund erstmal das Gebiet mit einer Gassirunde erkunden zu müssen und es verzögerte sich alles um weitere 20 Minuten. Ok… sei es drum, lagen wir doch nur 38 Minuten hinter dem Zeitplan. Dann führte uns das Navi über einen unglaublich bescheuerten Weg von Ossenzijl nach Eârnwald. Quasi an jeder Milchkanne in Friesland vorbei, so dass wir erst um 09:30 Uhr in Eârnwald ankamen.
Endlich angekommen suchten wir erstmal den Hafenmeister. Stand doch noch die endgültige Abnahme des Schiffes auf dem Plan nebst Restzahlung und Quittierung. Diesen haben wir dann auch endlich nach weiteren 15 Minuten Suche auf dem Hafenplatz gefunden. Dann das Boot abgenommen. Alles ok. Restzahlung geleistet. Alles ok. Quittung für die Restzahlung – Problem. Hatte dieses doch seine Frau und diese war nun nicht erreichbar. Er wollte sich kümmern, wir setzen das Boot um und beluden es mit dem Proviant usw.. Nachfolgend konnte der Bootshund noch eine größere Runde mit Frauchen drehen. Als dann endlich die Frau vom Hafenmeister mit der ersehnten Quittung eintraf, war es schon 11:15 Uhr. Somit der gesamte Zeitplan bis hierhin um 1 Stunde und 45 Minuten nach hinten gerückt. Nachdem das geklärt war, fehlte von dem Bootshund nebst Frauchen jede Spur. Also Suchen, Rufen – Brüllen. Letztendlich konnte es dann um fast genau 12:00 Uhr losgehen.
Leider war inzwischen der Himmel wolkenverhangen und es drückte dann doch ein wenig die Stimmung. Somit haben wir 2 Stunden an Zeit verloren, die wir nicht gut machen können. Aber 19:00 Uhr als Ankunftszeit in Ossenzijl war nach Rücksprache mit dem Hafenmeister jedoch kein Problem. Somit alles gut. Und wir machten Fahrt…
Dann hieß es: „Vorderleinen, Achterleinen los!“ und wir legten ab.
Als erstes ging von dem Gebiet „De Alde Feanen“ aus, welches wir auch durchquerten in Richtung Grou.
Grou passierten wir schon nach ca. 3 km an unserer Steuerbordseite. Somit standen noch ca. 52 weitere Kilometer an.
Von dort aus ging es weiter in Richtung Terherne wo es dann auf den Sneekermeer ging. Auch hier erreichten wir nach weiteren 11 km Terherne, nahmen den Ort jedoch nur leicht an der Backbordseite wahr und konzentrierten uns auf die Einfahrt auf den Sneekermeer, welche nach 500m, durch eine geöffnete, Schleuse folgte.
Hier überquerten wir nun den Sneekermeer auf einer Distanz von ca. 4 km…
… um ca. eine Stunde später der „Noarder alder Wei“ zu folgen.
Der „Noarder alder Wei“ führte uns in den Langwarder Wielen und von dort aus über den „Skarster Rien“ direkt zum „Tjeukermeer“.
Den Tjeukermeer erreichten wir um ca. 16:15 Uhr bzw. nach insgesamt ca. 44km. Vom Tjeukermeer fuhren hier südlich auf den „Pier Christiaansleat“. Hier machten wir erstmal eine kleine Pause, da der Bootshund ganz dringend von Bord musste. Und hier meinte es das Wetter gut mit und schenkte uns ein wenig Sonne.
Danach folgten dem Boot, welche sehr schöne Boote zur Vercharterung hat.
Nach ca. 3 km kamen wir über Backbord auf den „De Tsjonger of Kuunder“, diesen verließen wir jedoch nach ca. 600m an wieder über Steuerbord um auf dem „Jonkers of Helomavaort“ weiter Fahrt zu machen. Hier fuhren wir weiter für 7 km bis dieser, durch eine Schleuse getrennt“ auf den „De Lende“ überging.
Auf dem „De Lende“ fuhren wir ca. 5,1km weiter bis es an Backbord in Richtung des National Parks „Weerribben-Wieden“ abging.
Nach den letzten 1,5km erreichten wir, nach Passieren an der Backbordseite der Vri-Jon Werft, in Ossenzijl eine kleine Hebebrücke. Nach dieser und in dem kleinen Örtchen um 18:55 Uhr angekommen war uns nun bekannt, die Marina „de Kluft“ haben wir in wenigen Minuten und somit auch das das Tagesziel erreicht. Was die angedachte Fahrzeit von 7 Stunden bestätigt und uns bzgl. der Planung stolz machte.
Wir nahmen in der Einfahrt der Marina direkt den ersten Liegeplatz. Schön mit Rasen vor dem Ausstieg und einem herrlichen Ausblick auf den Hafen und der darum befindlichen Natur.
Nun wurde gegessen, geduscht und anschl. ging es nach einem Abendplausch auch schon fast ins Bett. Jedoch war es entgegen der Entwicklung vom bewölkten zu traumhaft schönen Wetter am Abend, leider schon sehr früh mit 7 Grad arg kalt geworden. Auch im Boot, die Wärme verschwand schnell und es zug Kälte ein. Wir beschlossen dann die Dieselheizung zu nutzen und das Boot auf wohlige 20 Grad aufzuwärmen. Wofür hat man sie auch sonst!?
Wir ließen die Heizung auch nachtsüber an, denn das Thermostat arbeitet ja auch, wenn wir schlafen. Es war ein sehr schöner mit sehr vielen Eindrücken geprägter Tag, dem nun eine ruhige und warme Nacht in Friesland folgen sollte.
Tag 2
Wir mußten am 02.05.2015, also nach der vorletzten Nacht, im Hafen bleiben und nach einer Lösung für unsere leeren Batterie zu suchen.
Denn nachdem es am Abend des 01. Mai und in der Nacht sehr kalt war, hatten wir die Heizung angemacht. Nun hatten wir dann in der früh als wir los wollten festgestellt, dass die Starterbatterie trotzt Landanschluss leer war. Nach ein wenig Recherche stellte sich heraus, dass die Starterbatterie auch der Heizung diente und diese nicht an den Victron-Lader angeschlossen ist. Fazit: der Victron-Lader versorgt ausschliesslich die Versorgerbatterie im Bug.
Die in der Nähe liegende Werft Fri-Jon wollte uns nicht wirklich helfen. Gab uns jedoch einen Namen von einem netten Herrn der darauf spezialisiert ist bei Bootspannen zu helfen. Dieser kam dann gegen Nachmittag, regte sich über die Verkabelung auf und fuhr mit einem von uns quer durch Friesland um ein 24V-Ladegerät zu bekommen. Leider erfolglos. Daraufhin holte er sein Ladegerät und wir luden die Batterie auf. Die nächste Nacht zum 03.05.2015 wurde es für uns etwas kälter, denn die Heizung blieb aus. Und heute am 03.05.2015 mussten wir weiter nach Zwolle, da hier in Friesland die Liegegebühren doch etwas höher sind und wir auch unserem Endziel „Maasbommel“ endlich näher kommen wollten.
Somit hieß es heute um 07:18 Uhr „Vorder- Achterleinen los“ und Kurs auf Zwolle.
Es standen ca. 49 km an.

Am Anfang durchfuhren wir den schönen Nationalpark Werribben-Wieden.

Und zudem beinhaltet der Nationalpark Werribben-Wieden sehr viel Natur. Viele Vogelarten sind hier Zuhause.

Für unseren kleinen Leichtmatrosen war es die erste Fahrt. Und so richtig wußte er auch noch nichts damit anzufangen. Konnte er sonst doch immer toben, spielen und rennen – an Bord geht es erstmal nicht.

Um 10:15 Uhr verließen wir den Nationalpark Werribben-Wieden…

und befuhren den Giethornsche Meer.

Nachfolgend verließen wir den Giethornsche Meer um 10:47 Uhr um über einen kleinen Kanal nachfolgend…

auf

zu gelangen. Der Beulakerwijde ließ sich problemlos überqueren. Einfach an die Fahrrinne halten. Am Ende des Beulakerwijde kommt eine kleine Durchfahrt zum Belterwijde. Der Ort Westeinde genau an dieser Trennung hat sich für die Einfahrt etwas schönes einfallen lassen und uns schmunzeln lassen.

Nach Durchquerung des Belterwijde folgten noch einige unspannende Kilometer auf dem Kanal Zwarte Water bis wir Zwolle und nachfolgend Hattem, was unser Tagesziel war, erreichten.

Nun ging es nur noch durch Zwolle und anschließend für 2km der Ijssel zu Berg um dann auf der Steuerbordseite nach Hattem einzufahren um dort das Boot zu vertauen.

Anschliessend hatten wir um 16:04 Uhr Hattem erreicht und dort das Boot wie mit dem Hafenmeister abgesprochen für die kommende Woche vertaut.
Ab Hattem geht es dann weiter Richtung Lathum. Das nächste Wochenende wollen wir dann Maasbommel erreichen. Der Freitag war schon als Urlaub geplant. Somit drei Tage für die Tour zur Verfügung.
Tag 3
Tag 4